Im zweiten Weltkrieg - von 1940 bis 1945

Am Anfang des Krieges wurden Maschinisten vom Wehrdienst noch freigestellt - „ UK“(unabkömmlich) hieß es damals. Kirchenglocken dürfen bis 6 Minuten für den Gottesdienst geläutet werden, sonst sind sie für das Notsignal reserviert; als die Glocken abmontiert und eingeschmolzen waren, tat das Feuerwehrhorn wieder gute Dienste.

Der Personalmangel erforderte die Aufnahme von jungen Männern aus der Hitlerjugend, daher HJ- Feuerwehr genannt. Kaum waren die Jugendlichen ausgebildet, mussten sie zum Arbeitsdienst und dann zur Wehrmacht einrücken. Bekannt ist, dass in  Buchkirchen 8 Jugendliche zur HJ-Feuerwehr verpflichtet wurden. Zwei dieser Kameraden sind heute noch im Reservestand der Feuerwehr. Auch alle ehemaligen, älteren Reserve- Kameraden wurden wieder zum Dienst verpflichtet.

Viele Feuerwehrmänner fanden auf den Schlachtfeldern den Tod. Aus unserer Feuerwehr wurden während des Krieges 12 Männer als gefallen und ebenfalls 12 Männer als vermisst gemeldet.

Ende 1940 wurden die neuen Helme und die Seitenwaffen angekauft und 1942 wurde bei der Firma Rosenbauer ein Feuerwehrfahrzeug mit Anhänger und Tragkraftspritze bestellt. Wegen des Krieges kam es jedoch nicht mehr zur Auslieferung.

Bei weiter entfernt liegenden Bränden, so auch nach den Bombenangriffen auf Wels, wurde das Gerät der Feuerwehr auf den Kleinlastkraftwagen der Firma Schuh verladen und ausgefahren. Mit der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 ist der Krieg endgültig vorbei. Nur Not und Elend hat der unsinnige Krieg hinterlassen.

In Österreich wurde unter Dr. Karl Renner die Zweite Republik proklamiert und die Feuerwehren konnten mit den alten Gesetzen einen Wiederaufbau beginnen. Man bemühte sich um Wehrmachtsfahrzeuge, Tragkraftspritzen  und um Sirenen. Obwohl bis 1948 keine Protokolle aufliegen, kann aus der Niederschrift vom 20.5.1949, über die 1. Generalversammlung nach dem Kriege, einiges entnommen werden. Bürgermeister war zu dieser Zeit Dr. Ender, Bez.Fw. Kdt. Karl Lenzeder aus Lambach und Abschn.Kdt. Josef  Zeilmair aus Wels. Bei der Wahl wurde der bisherige Kdt. Ludwig Stauber bestätigt, Schriftführer und Kassier wurde der Lehrer Walter Deßl.

Feuerwehrhaus Buchkirchen 1948 - 1985

Im Frühjahr 1948 wurde ein neues Feuerwehrhaus gebaut und im Spätherbst bezogen. Die linke Garage, heute G 1, war für die Feuerwehr. Darin war noch eine Waschküche für die Bewohner des Walchhauses und des Fw.Hauses eingebaut. In der G 2 stand der Postautobus für die Linie nach Wels. Im Obergeschoß waren Wohnräume. Zwei Zimmer für die Zeugwartwohnung, ein Zimmer für den Postautobuslenker und das Zimmer oberhalb der G 1 war Probelokal für den Musikverein. Neu war auch, dass am Dach eine Sirene montiert wurde.

Bereits 1946 wurde das Fahrgestell eines Wehrmachtsfahrzeuges der Type Steyr 1500 Afrika an die Gemeinde zugeteilt. Nur durch die Bereitstellung von 3,66 Festmeter Eschenholz konnte 1948 das Fahrzeug durch die Firma Rosenbauer aufgebaut werden. Es wurde am 18.12.1948 ausgeliefert. Aber schon bei der Überstellung von Linz nach Buchkirchen kamen bei dem luftgekühlten Motor Mängel zu Tage. Nur durch die oftmaligen,

LLF Steyr A-Typ

nächtelangen Instandsetzungen durch den damaligen Zeugwart Plankenauer und unter der uneigennützigen Mithilfe des Fiat Werkstättenbesitzers Pichler aus Wels, konnte immer wieder der Motor bis zur Auslieferung des ersten TLF Mercedes 710 hinübergerettet werden.

Das Fahrzeug wurde mit der bereits früher gekauften TS RW 80 ausgerüstet und in der G 1 eingestellt. Die bisherige TS 8 kam nach Grafing. Dort war bis 1961 noch ein zweiachsiger Handdruckspritzenwagen stationiert.

Das Haus und das Feuerwehrauto wurden dann  am 10.7.1949 im Rahmen eines  sechzigjährigen Gründungsfestes eingeweiht. Bei diesem Fest konnten 8.049 Schilling eingenommen werden. Jedoch die Gesamtjahresausgaben in diesem Jahr waren mit 9.525 Schilling auch dementsprechend hoch.

 

 

 

Quelle: Max Krenner

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