Von 1950 bis zum ersten TLF
Die ersten Jahre in dieser Zeit verlaufen verhältnismäßig ruhig dahin. Leider wird noch kein Tagebuch geführt, aus welchen Aufzeichnungen entnommen werden könnten. Es gibt nur das Protokollbuch mit den Aufschreibungen über Generalversammlungen und manchmal auch über Kommandositzungen.
Im Kommando gab es mehrmals Veränderungen, deshalb oftmaliges Wählen. Die letzte Wahl war 1949. Am 28.03.1951 war eine Ersatzwahl des Stellvertreters erforderlich, Kamerad Dessl wurde Stellvertreter und seine Funktion als Schriftführer übernahm Friedrich Zauner, die als Kassier Ernst Maier.
Am 29.11.1953 war wieder Wahl, bei welcher alle Kommandomitglieder in ihrer Funktion bestätigt wurden. Bei der Generalversammlung am 27.3.1955 gab es eine Ergänzungswahl, Schriftführer wurde Ernst Maier und Kassier Rudolf Grabmaier aus Hartberg. Die Kassa wurde mit einem Stand von 2.505S übergeben. Erstmals war der neue Bezirksfeuerwehrkdt. Stundner bei der Versammlung anwesend. Es wurde über den Hochwassereinsatz 1954 in Linz, bei welchem 196 Stunden geleistet wurden, gesprochen.
Die Gruppe Grafing stellte den Antrag, man möge einen LKW als Rüstfahrzeug für diese Gruppe kaufen. Das Echo war jedoch negativ.
1956 konnte eine Gruppe bestehend aus 12 Mann am 3.7. in Neuhofen das Leistungsabzeichen in Silber erwerben, nachdem sie es vorher, am 26.6. in Gmunden nicht erreichen konnte. Der Gemeindearzt Dr. Romed Recheis hielt einen Vortrag über erste Hilfe. 1957 wurde die Rosenbauer Tragkraftspritze RVW 75 angekauft und mit einer Weihe offiziell in den Dienst genommen. Diese Pumpe ist seit 1980 in Niederlaab.
1961 wird im Bezirk die Sterbekasse eingeführt. Der Beitritt zu dieser erfolgte einstimmig. Eine große Neuerung gab es auch für die Gruppe Grafing. Der Handdruckwagen wurde durch den Tragkraftspritzenwagen, (welcher heute in Niederlaab steht) ersetzt. Im Bild das Feuerwehrdepot Grafing, welches 2004 abgetragen wurde.
![]() |
Die im Feuerwehrhaus geschaffene Wohnung war eine Dienstwohnung für den Zeugwart und dadurch, dass der Zeugwart Astleitner in sein neues Einfamilienhaus einzog, war die Ersatzwahl eines Zeugwartes erforderlich. Die Wohnungen waren damals in Buchkirchen sehr knapp, so dass es für den neuen Zeugwart vier Bewerber gab. In der Zeit vom 2.9. bis 17.12.1961 kam es zu drei Zeugwartwahlen. Es gab aber immer Einspruch wegen eines Verfahrensfehlers. Weil der letzte Einspruch vom 17.12.1961 noch nicht entschieden war, gab es auch 1962 keine Generalversammlung. Am 20.3.1962 wurde der letzte Einspruch vom Gemeinderat behandelt und auch anerkannt. Es ist also eine vierte Wahl erforderlich. Jener Kamerad, welcher die vier Einsprüche eingebracht hatte und auch immer Recht bekam, verzichtete dann schriftlich auf den letzten Einspruch. Über Ersuchen des Kommandos und auf Grund der Verzichtserklärung, wurde der Gemeinderatsbeschluß aufgehoben und eine neuerliche Wahl hinfällig. Zeugwart wurde Albert Plankenauer, er hatte bei der letzten Wahl 39 Stimmen erhalten.
1963, am 11.5. gab es wieder eine Neuwahl, als neuer Kdt. Stellvertreter wurde Leo Dobringer aus Grafing gewählt, bei den anderen Funktionen gab es keine Änderungen.
Bei der Generalversammlung am 4.4.1965 werden erstmals die Herren Bgm. Thanhofer und Vizebgm. Felbermayr begrüßt. Bei der Versammlung am 2.4.1966 wird mitgeteilt, dass die Wehr aus 66 aktiven und 13 Reservemitgliedern besteht.
1967 wurde das Frischluftgerät und 2 Stück Handfunksprechgeräte im 11m Band gekauft. Die Funkgeräte wurden uns bald darauf aus dem offenen LLF Marke Steyr A-Typ gestohlen.
Am 20.4.1968 war wegen Ablauf der Funktionsperiode eine Wahl mit vielen, zum Teil recht debattenreichen Wortmeldungen erforderlich. Kommandant wurde Karl Bauer, Stellv. Alois Fischlhammer, Schriftführer Rudolf Floimaier und Kassier Walter Deßl. Wegen der Wahl des Stellvertreters gab es einen Einspruch. Der Gemeinderat konnte aber keine Unregelmäßigkeit feststellen, daher erfolgte eine Ablehnung.
Grafing und Niederlaab erhielten erstmals Sirenen, welche durch die Kameradschaftskasse finanziert wurden. Erstmals in der Geschichte der Feuewehr wurden statt Hanf, die neuen Treviraschläuche angekauft. Am 21.9.1968 war erstmals auch die Abnahme eines nassen Bewerbes. Dieser wurde in Buchkirchen am Pfarrerteich ausgetragen.
Bei der 2. Kommandositzung des neuen Kommandos wurde am 22.5.1968 einstimmig beschlossen, dass die Gemeinde ein TLF 1800 ankaufen soll. Es war bekannt, dass der Ankauf dieses Gerätes nur unter hoher finanzieller Beteiligung der Feuerwehr erfolgen kann. Um Geld aufzutreiben galt es eine Sammelaktion zu starten. Alle waren sich über die Notwendigkeit einer solchen Aktion einig, aber trotzdem gab es bei der Aufteilung der Ortschaften in Sammelrayone heftige Debatten. In 1½ Monaten wurde dann der Betrag von S 78.000 hereingebracht.
Bei der nächsten Generalversammlung am 23.3.1969 betonten der Bgm. W. Thanhofer, als auch Vzbg. Johann Felbermayr, dass beide Fraktionen für die Anschaffung eines modernen Rüstfahrzeuges eintreten werden. Was aber noch fehlt, ist das Geld. In einer Kommandositzung teilten die Vertreter der Gemeinde mit, dass sich der Kauf nur durch Einsparungen beim Feuerwehrbudget, über Jahre hinaus, verwirklichen lässt. Das Kommando soll diesbezüglich einen Vorschlag einbringen. Im Antwortschreiben des Kommandos an die Gemeinde teilt diese mit, dass sie versuchen wird 60 bis 70 % der Voranschlagsummen einzusparen. Am 11.12.1969 wird das Kommando zu einer Aussprache eingeladen und diesen mitgeteilt, dass die Gemeinde das vorgesehene TLF kaufen wird. Die Feuerwehr muss sich aber verpflichten hiezu einen Betrag von S 150.000 zu leisten. Das Kommando erklärt sich bereit S 80.000 sofort und den Rest bis Ende Jänner 1971 zur Verfügung zu stellen. Der Restbetrag von S 70.000 soll durch eine zweite Sammlung im Herbst 1970 hereingebracht werden. Die zweite Sammelaktion erbrachte den Betrag von S 74.587, womit die Verpflichtung erfüllt werden konnte. Vom Restbetrag wurde das erste Funkgerät, Marke Storno, in der Geschichte der FF angekauft. Das Feuerwehrbudget für 1970 wurde sodann mit S 10.000 angesetzt.
![]() |
Ende des Jahres 1970, genau am 30.12.wurde das TLF von der Firma Rosenbauer ausgeliefert und kostete ca.S 600.000,
S 150.000 kamen von der Feuerwehrsammlung, S 80.000 kamen von Landesverband und den Rest übernahm die Gemeinde.
Am 27.06.1971 wurde das Fahrzeug im Rahmen des 80. Gründungsfestes offiziell in den Dienst gestellt.
Das Fahrzeug war 17 Jahre bei uns im Dienst und wurde am 12.12.1987 an den Bestbieter, die Fw. Groß-Weißenbach im Waldviertel, um S 321.000 verkauft. Das rechts im Bild gezeigte LLF, Steyr A-Typ 1500, wurde bei der Firma Hubert Rieder, Wagenbau in Niederlaab, gegen einen neuen extra angefertigten Tragkraftspritzenanhänger eingetauscht und fallweise am TLF angehängt.
![]() |
Dieser Anhänger versieht heute als normaler Transportanhänger seinen Dienst. Damit TLF und TSA ordentlich eingestellt werden konnten, wurde am 12.09.1970 die Trennwand zur Waschküche in der Garage 1 entfernt und im Walchhaus eine neue Waschküche eingebaut.
Quelle: Max Krenner