Vom ersten KDO bis zum Orkan 1990

Am 24.03.1973 wurde im Gasthaus Schuh eine Generalversammlung mit Neuwahl des Kommandos abgehalten. Von den 92 Mitgliedern waren 61 anwesend, Wahlleiter war der damalige Bürgermeister Alois Rumpfhuber. Gewählt wurden: Kdt. Max Krenner, Kdt.Stellv. Alois Fischlhammer, Schriftführer Josef Zauner, Kassier Dir. Walter Deßl, Zeugwart Albert Plankenauer und Zugskdt. Franz Mittermaier.

Das erste Kdo-Fahrzeug

So froh, als auch so Stolz wir über das neue TLF 2000 waren, es war allen klar, dass ein Mannschaftstransportfahrzeug  zusätzlich erforderlich wird. Um dies finanzieren zu können, wurde 1973 und 1974 eine Glas und Alteisensammlung durchgeführt. Der Erlös und noch weitere S 15.000aus der Kameradschaftskasse wurden zum Kauf und Umbau eines gebrauchten VW Busses, als KDO Fahrzeug, verwendet. Zusätzlich wurde noch ein Funkgerät Marke SRA um S 18.200 eingebaut.

Die Garagierung des Fahrzeuges erfolgte im Depot Grafing und der dort abgestellte Spritzenwagen mit einer kompletten Löschgruppenausrüstung kam nach Niederlaab. Der in Niederlaab stationierte, nicht typisierte TSA 500 wurde ausgeschieden. Die Anhängevorrichtung von dem in Buchkirchen stehenden TSA wurde auf Kugelkopf umgebaut und der Anhänger, wenn erforderlich, am KDO angehängt.             
                                                                      

1974 war neben den vielen organisatorischen Arbeiten auch ein starkes Einsatzjahr. Wir wurden zu 14 Bränden, darunter vier Großbrände, und 26 techn. Einsätzen gerufen.

Der damalige Kommandant Max Krenner wurde in diesem Jahr zum Abschnittskommandant für den Bezirk Wels- Land gewählt. Er war vorher schon sechs Jahre als HAW für Ausbildung im Bezirkskommando tätig.

Die Kameradschaftskasse der Feuerwehr wurde bisher durch die Einnahmen aus dem Feuerwehrball und dem Maskenball aufgefüllt. Da in den letzten Jahren aus dieser Kasse immer mehr Geld für die Ausrüstung verwendet wurde, entschloss sich das Kommando ein größeres Sommerfest zu veranstalten.

Es wurde das „Zigeunerfest“ geboren und 1975 zum ersten Mal am Schullergut in Niederlaab abgehalten. Zur Bewältigung des Festes waren 73 Personen, zum Teil auch Nichtmitglieder eingesetzt. Der Reingewinn übertraf mit 83.191,00 Schilling unsere kühnsten Erwartungen. Aus dem Erlös wurden S 48.000  für Anschaffungen, in erster Linie für persönliche Ausrüstung, unter anderem für graue Schutzjacken, verwendet. Inspiriert durch den Erfolg des Festes wurde 1976 das 2. Zigeunerfest abgehalten und der Gewinn dabei waren 109.000 Schilling. In diesem Jahr kommt auch erstmals der schwere Atemschutz zur Ausrüstung dazu. Der Preis pro Gerät betrug S 17.000.-, ein  Gerät bezahlte die Gemeinde, das zweite die Feuerwehr und das dritte kam als Subvention vom LFK. Vier Kameraden, Fellner, Ecker Erwin, Silber und Bernhard Lehner besuchten den Atemschutzkurs und Franz Fellner wurde nachher zum Atemschutzwart ernannt. Durch den Tod des Zugskdt. Franz Mittermaier wurde eine Nach – bzw. Neuwahl erforderlich. Das Kdo. entscheidet sich für Neuwahl. Am 04.11. 1976 findet diese Wahl statt. Der Kassier Walter Dessl kandidierte nicht mehr und an seiner Stelle kam Leo Schröder. Bei der Übergabe der Bücher scheint ein Haben von
127.251 Schilling auf. Als Zugskdt. kamen Alfred Schmid und Alois Rathberger. Alle anderen Kommandomitglieder wurden bestätigt. Aus dem 38 Seiten langen Tätigkeitsbericht für 1976, erstellt von AW Zauner, wird entnommen:

1976 waren 8 Brand und 41 techn. Einsätze.  So der große Waldbrand im Mistelbacher Forst mit 900 m Brandbekämpfungslinie. Eingesetzt waren: 24 Feuerwehren mit 287 Männer, 18 TLF + 9 LLF + 5 KDO, 16 TS u. 1800 m Schläuche.   An vier Abenden wurde nach Errichtung der Ziegelrutsche das Kirchendach mit einer Beteiligung von  39 Kameraden abgeräumt

Im diesem Jahr änderten sich die Platzverhältnisse im Feuerwehrdepot, erfreulicherweise zu unseren Gunsten, denn der Postautobus wurde von der Post aus der Garage 2 entfernt. Wir errichteten einen Durchbruch von der G1 zur G2 und konnten endlich ordentliche Garderoben bauen.

Bei der Generalversammlung am 22.02.1977 konnte der Kdt. den Bgm. Felbermair die Meldung erstatten, dass das TLF jetzt voll mit Geräten ausgerüstet ist. Für Ausrüstungen wurden in den letzten 3 Jahren von der Kameradschaftskasse in Summe 181.701.- S gegeben. 

Wegen des schlechten Besuches des Feuerwehrballs, aber doch guten Vorverkauf der Eintrittskarten wurde der Ball nicht mehr durchgeführt. An dessen Stelle kamen Unterstützungskarten, diese wurden dann 1981 vom Feuerwehrkalender abgelöst. Der Maskenball wurde beibehalten und brachte dieses Jahr S 1.971.-, die Unterstützungskarten S 19.702.-

LFB Mercedes Benz L 409

Bereits im Juli 1977 wurde von der Gemeinde ein „Leichtes Löschfahrzeug mit Bergeausrüstung“ bestellt. Die Auslieferung war am 19. Jänner 1978.  Der Preis des Fahrzeuges mit Funkausrüstung  betrug S 418.755.-, davon kamen von der  Gemeinde S 150.000.-, vom LFK S 141.362.- und von der Feuerwehr S 127.393,00. Im Mai war die Einweihung verbunden mit einem 90 jährigen Gründungsfest und Naßbewerb, als auch einer Tanzveranstaltung. Ertrag S 57.878.-Zu Pfingsten war dann noch das 3. Zigeunerfest, wobei wir nochmals einen Ertrag von S 81.900.- verbuchen konnten.

Am 22.06.1979 erfolgte ein Kommandobeschluss, dass ein fabrikneuer VW- Bus mit 70 PS, lackiert in roter Feuerwehrfarbe angekauft wird. Am 11.11. wurde dieser geliefert und von uns feuerwehrtechnisch  ausgerüstet. Der Endpreis war S 165.573. Als Subventionen kamen von der Gemeinde S 30.000 und vom LFK S 8.000. Dieser Bus war bis 2003 im Feuerwehrdienst und wurde bis Oktober 2008 von den Gemeindearbeitern verwendet.

1979 kam es auch zum ersten FuB Einsatz seit bestehen dieser Einheit. Wir wurden zum Aufarbeiten von Waldbruchschäden durch Schnee, in Haibach ob der Donau eingesetzt.

Es gab aber auch das vierte Zigeunerfest, diesesmal in Epping, welches uns mit dem Erlös von S 125.052 erfreute. Wie gut es ist, wenn ein gewisses Polster an Geld vorhanden ist, zeigte das Jahr 1980. Es gab das große Pumpensterben! – Die in Niederlaab verwendete RW 25 gab den Dienst auf, kurz darauf wurde auch die dorthin verlagerte TS RW 80 kaputt. Reparaturen dieser Pumpen waren unrentabel. Um dieses Problem zu lösen, musste wieder einmal zur Reserve gegriffen werden. Für Buchkirchen  wurde die TS Supermatic um S 79.100 gekauft, 20% kamen vom LFK als Subvention, S 33.500 bezahlte die Feuerwehr und den Rest S 29.780 die Gemeinde. Die bisher in Buchkirchen verwendete RVW 75 kam nach Niederlaab. Von der FF wurden noch finanziert: Elektrotauchpumpe Marke Homa, 1 Handfunkgerät, Essenwarmhaltebehälter und Anderes. Ausgaben in Summe von  S 71.800. Eine große Erneuerung war auch die Sirenen Fernsteuerung, die Mitte des Jahres 1980 in Betrieb genommen wurde. Für einige Kameraden aus unserer Feuerwehr begann somit der Dienst in der Bezirkswarnzentrale bei der Feuerwehr der Stadt Wels.

Um die Finanzen aufzubessern hielten wir 1981 in Epping  das 5. Zigeunerfest ab. Die 1538 Besucher brachten uns einen Erlös von S 137.730.  Zu dieser Zeit waren durch die Gemeinde die Vorplanungen für das Veranstaltungszentrum, mit einer eventuellen Einplanung der Feuerwehrgaragen im Gespräch. In der Kommandositzung vom 07.09.1981 sprach sich aber das Kommando, einstimmig für den Beibehalt des jetzigen Standortes aus. Wegen Ablauf der fünfjährigen Funktionsperiode fand am 14.11.1981 die Neuwahl des Kommandos statt. Von den 76 Mitgliedern waren 44 anwesend. Gewählt wurden: Kdt. Max Krenner, Stellv. Josef Zauner, Schriftführer Gerhard  Katzlinger, Kassier Leo Schröder, Zeugwart Alfred Panhuber, Zugsführer f.d.1. Zug Alois Rathberger und f.d. 2. Zug Alfred Schmid.

1982 gab es das 6. Zigeunerfest wieder in Epping. Der Erfolg waren S 162.374 Erlös. Die Kalendersammlung brachte S 45.800 und der Maskenball S 21.900. Mit diesen Geldern wurden weitere Geräte angekauft.

Hier ein Beispiel der Preise für die Geräte:

Die Einsatzbekleidung für einen Feuerwehrmann kostete S 4.579
eine Uniform ohne Kappe und Effekten kostete S 1.754
ein B- Schlauch  20m lang kostete S 2.070
ein Handfunkgerät kostete          S 16.700
eine Tragkraftspritze kostete   S 77.900
Ein schweres Atemschutzgerät kostete                                                      S 23.820
der Austausch eines simplem Ventils bei den Preßluftatmern S 2.060

Mit diesen Beispielen soll aufgezeigt werden, dass neben den guten Einnahmen, auch  hohe Ausgaben angefallen sind. Aber auch für Rücklagen wurde gesorgt, denn in einem Schreiben an die Gemeinde wurde auf den zukommenden Bau eines neuen, auf den damaligen Standard ausgerichteten Feuerwehrhauses, hingewiesen.

1983: In den letzten Jahren kam von den Kameraden, im Speziellen von denen aus Hundsham, die Klage, dass die Sirene nicht gehört wird. Das Kommando beschloss daher, dass aus Mitteln der Feuerwehr eine Pagerranlage angeschafft wird. Die eigene Sendeanlage mit 14 Stück Pager kostete den stolzen Preis von 160.263 Schilling.

Bei der Generalversammlung am 04.02.1983 gibt Bgm. Johann Felbermayr bekannt, dass die Pläne für den Feuerwehrhausbau genehmigt wurden. Baubeginn wird voraussichtlich 1984 sein. Bezirkskdt. Auzinger gibt bekannt, dass BR Krenner den Nachrichtenstab bei den Internationalen Wettkämpfen 1985, in Vöcklabruck leitet.

Der Baubeginn 1984 wurde um ein Jahr hinausgeschoben. Es gab Einsätze bei mehreren Großbränden innerhalb und außerhalb des Pflichtbereiches, sowie 2 schwere Verkehrsunfälle bei der Merkermaierkreuzung. Das 7. Zigeunerfest lief wieder gut. Erlös ca. S 140.000, ebenso der Maskenball mit S 27.400 und die Kalenderaktion mit S 48.000. Als ein ereignisreiches Jahr kann 1985 bezeichnet werden. Zu Pfingsten wurde das 8. Zigeunerfest durchgeführt. Der Ertrag war S 124.524. In Vöcklabruck waren vom 15.-21.07.die internationalen Feuerwehrwettkämpfe, bei welchen Buchkirchen, durchgehend mit den Kameraden OBI Zauner, AW Katzlinger, Lm Ortner und BR Krenner beteiligt war.

Am 14.06. war die Anbotseröffnung für den Bau des Feuerwehrhauses. Den Zuschlag bekam die örtliche Firma Thanhofer. Am 11. 09. wurde unter Polier Adolf Grubmüller der Bau begonnen. In einer Besprechung mit dem Gemeindevorstand wurde folgendes vereinbart: Die Feuerwehr übernimmt den Innenausbau, Essen und Getränke gehen zu Lasten der Feuerwehr, für die Materialkosten kommt die Gemeinde auf. Bis zum Jahresende wurden von der Feuerwehr bereits 773,5  Stunden geleistet. Im diesem Jahr wurde auch der zweite Stromgenerator um S 40.000 gekauft.

Das Jahr 1986 stand ganz im Zeichen der Bauarbeiten am Feuerwehrhaus. Bereits am  4. Jänner ging es mit den Stemmarbeiten los, im Mai waren im Wesentlichen die Verputzarbeiten abgeschlossen. Die höchste Anzahl an gleichzeitig Beschäftigten war der 5. April mit 22 Arbeitern.

Vom Beginn 1985 bis zum Jahresende 1986 wurden bereits 6129 Stunden geleistet. Im November 1986 war die turnusmäßige Wahl des Kommandos fällig. Das Kommando wurde bestätigt. Nur bei den Zugskommandanten gab es eine Änderung. Die bisherige Organisation mit zwei Zugskdt., durch die eine bessere Einbindung der Außengruppen erfolgen sollte, brachte nicht den gewünschten Erfolg. Beide Zugskdt. kandidierten nicht mehr. Als neuer Zugskdt. wurde Helmut Bauer gewählt.

Am 2. Jänner 1987ging’s mit den Bauarbeiten weiter. Isolierungen und Fliesen wurden verlegt, die Weißfärbelung durchgeführt, die Garagen 1 und 2  adaptiert. Praktisch alles, was zum Beziehen eines Neubaues erforderlich ist, wurde erledigt. Am 08.08. feierte  der Kamerad Norbert Ecker seine Hochzeit und konnte an diesem Tag die neue Wohnung beziehen.

Am 03.10. gab es in den Garagen 3 und 4 eine Gleichenfeier, zu welcher die Gemeinde eingeladen hatte. Im November wird das Feuerwehrdepot in Grafing geräumt und das Kdo in Buchkirchen stationiert. Auch das neue RLFA 2000 wurde am 16.12.1987 von der Firma Rosenbauer abgeholt und in der neuen Garage 3 eingestellt. Bereits vorher, am 12. Dezember, wurde das bisherige TLF 2000, welches an die Fw. Groß-Weißenbach NÖ. um S 321.000 verkauft wurde, an diese übergeben.

Das Fahrzeug kostete ohne Ausrüstung S 2,236.000
Wie schon vorher angeführt, gab die FF S 800.000
Als Subvention vom LFK kamen S 810.000
Verkauf des alten TLF S 321.000
Als Restbetrag verbleibt für die Gemeinde S 305.680

Am 16.12.1987 wurde das RLF übergeben und es wurde sofort mit den von uns vorausschauend angekauften Geräten ausgestattet. Bereits am 21.12.87 kam es bei der Merkermaierkreuzung bei einem Verkehrsunfall zum Einsatz, wo gleich der neue Spreitzer benötigt wurde. Zu Pfingsten 87 wird in Epping das 9. Zigeunerfest abgehalten, mit einem Erlös von ca. S 110.000. Der Maskenball brachte S 27.000, die Kalender S 61.000 und eine Spende von Kamerad Franz Fischlhamer mit S 12.000 waren die Einnahmen. Aber auch die Ausgaben aus der Feuerwehrkassa waren dieses Jahr enorm.

Für das Rüstlöschfahrzeug Steyr 13 S 21  S 800.000
für Hydr. Rettungsgerät Schere und Spreitzer S 70.000
Holzplatten für Garderoben S 9.863
Ein Kompressor S 7.500
Für Essen und Getränke für die „Bauarbeiter“ S 6.327

                          

1988 war das Jahr der Feier des 100 jährigen Bestandes der Feuerwehr Buchkirchen.

Das Kommando war der Meinung, dass neben den vielen Arbeiten, welche dieses Jahr noch anstehen, auch etwas Zeit zum Feiern bleiben soll. In erster Linie galt es aber den Bau fertig zu stellen. Denn der Termin 27.-29.Mai für die Eröffnung, verbunden mit dem 100 jährigen Gründungsfest und dem Naßbewerb, stand schon seit längerem fest.  Sehr Vieles war noch zu erledigen. Vom 2.1. bis 15.05. 88 wurden hiefür noch 1142 Stunden gearbeitet. In Summe wurden von den Feuerwehrmännern ab 1985 bis zur Eröffnung 1988 - 10.462 Stunden geleistet. Von feuerwehrfremden Personen wurde die FF mit 796 Stunden unterstützt, ergibt 11.258 Stunden unentgeltliche Leistungen. Hiefür wurden von der Kasse der FF ca. S 40.000 für Verpflegung und Getränke ausgegeben. Nebenbei wurde auch das Gründungsfest organisiert, die Bewerbsgruppen bereiteten sich auf das fünfmalige Antreten bei Bewerben vor, der Maskenball wurde abgehalten und die Kalender ausgetragen. Auch bei der Einsatztätigkeit wurde die Fw. nicht verschont. Es gab 5 Brandalarme und 88 techn. Hilfeleistungen. Bis zur Eröffnung musste auch noch Verschiedenes angekauft werden. So, Lederstiefel für die gesamte Mannschaft, ein Funkgerät für das RLF, die Notstromversorgung für die Pageranlage, Pager, Schreibmaschine und die Einrichtung für den Schulungsraum. Diese Anschaffung wurden von der Feuerwehr mit S 81.540 bezuschusst.

Ein zweiter Höhepunkt des Jahres war der 17.Juni 1988. An diesem Tag wurde durch Landesbranddirektor Karl Salcher und Bundesfeuerwehrrat Dr. Alfred Zeilmayr, im Rahmen einer kleinen Feier und in Anwesenheit des Gemeindevorstandes und des Feuerwehrkommandos, an  Bürgermeister Johann Felbermayr, die „Floriani Plakette“ des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes übereicht. Die Feier fand im neuen Saal des Feuerwehrhauses statt.

Die Eröffnungsfeier konnte so wie vorgesehen abgehalten werden. Erst am Vortag, am 26. Mai, wurde der Vorplatz asphaltiert. In seiner Festansprache am Sonntag den 29. Mai bezifferte der Bürgermeister den Baupreis des Feuerwehrhauses mit 6,2 Millionen Schilling, darin ist allerdings 1 Mill. Schilling als Arbeitsleistung der Feuerwehr enthalten. Nach dem Festakt marschierten die Feuerwehren zum Anwesen des Ehrenkdt. Karl Bauer wo das Fest einen fröhlichen Ausklang nahm. Von der Landjugend wurden für uns1237 Festabzeichen verkauft, 18 Eimer Bier und 1400 Flaschen alkoholfreies fanden den Abnehmer. Als dieses ereignisreiche Jahr zu Ende ging, hatte die Feuerwehr einen Haben- Saldo von S 284.431.

Gefeiert wurde am 31.Juli mit einem Gratisausflug nach Wien. Schönbrunn und der Prater waren die Stationen  und auf der Heimfahrt wurde der Weinkeller des  Feuerwehrkommandanten von Gemeinlebarn, Gmde. Traismauer getestet. Für die alten Kameraden gab es einen extra Nostalgieausflug nach St. Florian.

Die immer besser werdende Ausrüstung auf dem technischen Sektor mit Motorkettensägen, Stromgeneratoren, Tauchpumpen und vieles mehr, verursachte auch ein Ansteigen dieser Hilfeleistungen. In den Gärten bei den  Siedlungshäusern entwickelte sich der Baumwuchs verhältnismäßig rasch, so dass die Feuerwehr immer mehr um Hilfe gebeten wird. Hornissen und Wespeneinsätze, in früher nie gekanntem Ausmaß, wurden zur Routine. Im Jahr 1989 gab es 87 techn. und 9 Brandeinsätze. Um die Erreichbarkeit der Kameraden zu verbessern, wurden daher um weitere S 30.000  vier Stück Pager eingekauft. Die Bewerbsgruppe erbrachte in diesem Jahr eine noch nie dagewesene   Trainingsleistung. 26 Bewerbsübungen wurden durchgeführt, bei denen die Gruppe nur dreimal nicht vollzählig war. Sie ist 6 mal, so auch in Bad Gleichenberg, angetreten. Aber auch die 20 Gruppenübungen mit einem Durchschnitt von 16 Teilnehmern wurden nicht vernachlässigt. Das Feuerwehrjahr 1990 war  ein starkes, wenn nicht das Stärkste in der Geschichte der Feuerwehr. Ein Orkan mit 160 km/h fegte am 26. und 27. Februar, sowie am 1. März über unser Gebiet. Enorme Schäden entstanden an Gebäuden, und ca. 11 % des Waldbestandes im Gemeindegebiet wurden vernichtet. 49 Soforteinsätze und 31 spätere Aufarbeitungen  sind angefallen. Die öffentliche Stromversorgung ist für längere Zeit ausgefallen. Mit unseren  Notstromgeneratoren  wurden abwechselnd die wichtigsten Betriebe versorgt. Unsere gesamte technische Ausrüstung wurde eingesetzt und hat sich bestens bewährt. Leider hatten wir auch einen Unfall bei diesen Arbeiten, durch einen Rückschlag wurde die freistehende 17 m Leiter umgeworfen und ein Kamerad stürzte aus ca. 8 bis 10 Meter Höhe auf eine Wiese herab. Bei diesem Unfall kam der neu eingeführte Notarztwagen des Roten Kreuzes das erste Mal in Buchkirchen zum Einsatz. Der Kamerad hatte viel Glück, es war nur ein Arm gebrochen. Einen weiteren schrecklichen Einsatz gab es am 1.Mai, um 3:30 Uhr. Ein junger Bursch bestieg den Maibaum ohne sich ordentlich zu sichern. In ca. 15 m Höhe bekam er das Übergewicht und fiel nach hinten. Zum Glück  lösten sich die Steigeisen nicht vom Baum. Der Bursch hing aber mit dem Kopf nach unten am Baum und schrie nach Hilfe. Über Funk wurde sofort die 30 m Leiter mit Bergekorb aus Wels, zur Lebensrettung angefordert und der Verunglückte geborgen. Darüber hinaus sind noch 79 andere Einsätze angefallen, darunter ein Großbrand, nach welchem 49 Stück  Schläuche, zum Trocknen im Turm des Feuerwehrhauses aufgehängt wurden.

Hier endet die Geschichte über rund 100 Jahr Feuerwehr Buchkirchen. Im Februar 1991 sind die turnusmäßigen Neuwahlen durchzuführen. Krenner kandidiert nach 17 Jahren Kdt. nicht mehr und es kommt ein neues Kommando unter Kommandant Zauner.

 

Quelle: Max Krenner

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