Wie immer war am Anfang des Jahres die Generalversammlung, mit Neuwahl des Vorstandes. Über Antrag aus der Mitte der Versammlung wird der alte Vorstand wiedergewählt. Der Schriftführer Derfler lehnt seine Wiederwahl ab und an dessen Stelle wird der Gemeindesekretär Franz Schicklberger gewählt. Im Mai 1930 waren dann zwei Sitzungen wegen der Schulden vom Motorspritzenankauf.

Auch die Nachbarfeuerwehren Holzhausen und Mistelbach  konnten in diesem Jahr eine Motorspritze in den Dienst stellen, zu deren Motorspritzenweihe wurde stark ausgerückt. Scharten erhielt so wie  Buchkirchen die Motorspritze bereits 1927.

Feuerwehrhaus Buchkirchen 

Seit 25.03.1924 war Dr. Rudolf Ender, geb.1891, als Corpsarzt bei der Feuerwehr. Als er in sein neu erbautes Haus einzog, wurde 1933 seine bisherige Autogarage, im Garten hinter dem Gemeindeamt frei. Bei der Generalversammlung am 14.Jänner 1934 wurde daher der Antrag gestellt, man soll an die Gemeinde herantreten, dass diese die ehemalige Doktorgarage der Feuerwehr als Depot überlässt. Diese war im Garten des alten Gemeindeamtes, heute Ecke Hauptstr. – Teichgasse. Gleichzeitig wurden die Kameraden Martin Pflug und Richard Fischlhammer als Sammler für die Errichtung eines Schlauchturmes bestimmt.

Am 6.8.1934 fand dann eine Inspektion durch den Bezirks und Landesfeuerwehrinspektor statt. Geprüft wurden die Wehr, die Geräte und das neue Feuerwehrhaus.

Später, im Jahr 1937 wurde im Turm noch ein Schlauchaufzug eingebaut.

Um die Kassa aufzubessern wurde erstmals im Merkermaierholz ein Waldfest abgehalten. Der erste Termin wurde verregnet, der zweite, am 8.8.1937 war ein voller Erfolg.

Bei der Wahl am 17.1.1937 wurden der Wehrführer Karl Bauer und der Schriftführer Schicklberger neuerlich bestätigt. Kassier wurde der Oberlehrer Gustav Pürgg. Karl Bauer legte aber bereits nach 2 Monaten seine Funktion zurück. Es folgte dann am 18.4.1937 eine neuerliche Wahl. Hier wurde Josef Greinegger, vlg. „Niedermoser“ einstimmig als Kommandant gewählt.

Auf Grund einer neuen Wahlordnung in welcher die Funktionsdauer auf 5 Jahre ausgedehnt wurde, musste am 23.1.1938 schon wieder gewählt werden. Neu war auch, dass nur Kommandant und dessen Stellvertreter gewählt werden. Alle anderen werden ernannt.

Josef Greinegger wurde wieder Kommandant und Josef Weiß, vgl.“ Ötzinger“  sein Stellvertreter. Ernannt als Schriftführer, wurde Josef Schicklberger und als Kassier Gustav Pürgg. Für seine 10 jährige Tätigkeit als Kommandant wurde Karl Bauer zum Ehrenmitglied ernannt. Noch unter seiner Führung wurde bereits im Jänner 1937 für 3.7.1938 ein 50 jähriges Gründungsfest geplant, zur Abhaltung des Festes kam es jedoch nicht mehr.

Am 13.3.1938 war die Machtübernahme durch die NSDAP, daher wurde am Vorabend im Ort eine Freudenskundgebung mit Fackelzug abgehalten. Oberlehrer, Ortsgruppenleiter und Feuerwehrkassier Pg. Pürgg hielt beim Zitzler die Festansprache. 

Am 26.4. 1938 kam als Währung die Reichsmark, aus 1,5aS wurde 1RM.

Im Juli 1938 musste auf Grund der Angleichung an das deutsche Feuerwehrgesetz eine Zusammenlegung  der Ortsfeuerwehren erfolgen. Ein Wehrausschuß wurde bestellt und als Kommandant kam Pg. Florian Uttenthaler,  Buchkirchen 23, Stellv. wurde Pg. Johann Ecker, Hupfau 1, Schriftführer Pg. Hugo Zitzler,  Buchkirchen 6, Kassier Franz Hubinger, Buchkirchen 4 und Zeugwart Ludwig Stauber,  Buchkirchen 29.

In einer Ausschusssitzung, unter dem Vorsitz von Bgm. Hans Moser, wurde am 13.2.1939 abermals ein neues Kommando bestimmt. Wehrführer wurde hier Ludwig Stauber,  Buchkirchen  29, alle anderen blieben gleich. Vom neuen Kommando wurde für 13.07.1939 eine Generalversammlung einberufen, in welcher so wie mit Gesetz vorgeschrieben, die Freiwillige Feuerwehr in Feuerhilfspolizei Buchkirchen umbenannt wurde. Neben den Bränden hatte sie auch über Anforderung des Bürgermeisters die technischen Hilfeleistungen bei öffentlichen Notständen durchzuführen. Außerdem hatten sie auch jene Aufgaben zu erfüllen, die ihnen in Durchführung des Luftschutzes gestellt worden waren.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 setzte für die Feuerwehren wieder ein großer personeller Aderlass ein. Hier enden auch die Aufschreibungen in unserem Protokollbuch, es schweigt bis zum Jahr 1949.

Quelle: Max Krenner

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Die Menschen haben schon sehr früh versucht, ihre Behausungen, ihr Hab und Gut und damit auch sich selbst zu schützen. Schon in der Römerzeit gab es Brandschutztruppen und aus Niederschriften aus dem Mittelalter bis in die Neuzeit ist ersichtlich, dass es dazumal schon Feuerordnungen gab in welchen die Löschgilden genannt sind. So zum Beispiel die Löschordnung von Kaiser Karl VI  aus dem Jahre 1722.

1723 erhielt die Stadt Wels eine „Erneuerte Feuerordnung“ in welcher die Pflichten der Bewohner, die Verteilung der Aufgaben, die Einsatzleitung, als auch das Verhalten nach einem Brand geregelt waren.

1863 wurde eine freiwillige Turnerfeuerwehr gegründet, aus welcher 1867 die „Gemeindefeuerwehr" wurde. Am 19.02.1873 wurde für das Erzherzogtum Österreich ob der Enns (Oberösterreich) eine Feuerpolizeiverordnung in Kraft gesetzt. Die Feuerwehren wurden damit ein verpflichtender Bestandteil der Gemeindeverwaltung. In jeder Gemeinde hatte der Bürgermeister, wenn nicht bereits eine Feuerwehr bestand, einen Aufruf zur Gründung einer solchen zu erlassen, der jährlich zu erneuern war.


Aus einer Festschrift der Freiw. Feuerwehr der Stadt Wels wird Folgendes entnommen:

 

„ Das Jubeljahr der 40 jährigen Regierung unseres erhabenen Monarchen (Kaiser Franz Josef), bot dieses Jahr manchem Institute Gelegenheit, sich durch wohltätige Acte hervorzutun und speziell unsere Feuerwehr und die Nachbargemeinden haben Ursache, desselben freudig sich zu erinnern. Über Antrag des Herrn Bürgermeisters Dr. Johann Schauer hat die löbliche Sparcasse beschlossen, jeder im Bezirk Wels gelegenen Gemeinde, welche in diesem Jahr eine Feuerwehr errichtet, einen Betrag von 100 fl.[1] zu widmen und die Gemeinden Puchberg,  Buchkirchen, Gunskirchen, Thalheim, Schleissheim, Pichl, Krenglbach und Steinhaus haben in diesem Jubeljahr auch Feuerwehren gegründet, die heute von besten Geiste beseelt, ihrer freiwillig übernommenen Pflicht in jeder Beziehung entsprechen.“

 

Dies Angebot dürfte der Anlass gewesen sein, dass am 10.Juni 1888 bei uns die Feuerwehr offiziell gegründet wurde. Offiziell deshalb, denn es dürfte auch bei uns schon früher  einen Löschtrupp gegeben haben. Aus Aufzeichnungen über besondere Ereignisse ist ersichtlich, dass am 19.Juli 1885 im Dorfe Hundsham ein Feuer ausbrach, das nahezu das ganze Dorf einäscherte. Zusammen mit den Spritzen Wels,  Buchkirchen  und Puchberg gelang es, noch 8 Objekte zu retten.

 

 

Diese aus 16 Seiten bestehenden Satzungen der freiwilligen Feuerwehr Buchkirchen sind in einer Vitrine im Saal zu sehen.

 

 

 

Ein Original  der vorherigen Ablichtung dieser Satzungen befindet sich noch in den Händen der Feuerwehr.

Ein Auszug daraus:

„Die freiwillige Feuerwehr  Buchkirchen bestimmt den Lösch und Rettungsdienst im Bereich der Ortsgemeinde  Buchkirchen zu besorgen, besteht aus einem Vereine von Männern zu dem Zwecke, ein geordnetes Zusammenwirken bei Feuersgefahr zu erzielen und Leben und Eigenthum der Bewohner zu schützen.

Bei jedem Mitgliede wird so viel Erkenntnis vorausgesetzt, dass es die Mitgliedschaft als Ehre und den Ausschluß als die höchste ihm drohende Strafe betrachtet“

Im § 9 heißt es:

„ In jedem Jahr haben zwei Hauptversammlungen stattzufinden, und zwar die erste im Monate Jänner, bei welcher der Rechnungsabschluß, sowie die Neuwahlen stattfinden, die zweite im Anfange des Monates November, bei welcher der Jahresbericht, sowie der vom Ausschusse zuvor berathende Voranschlag für das kommende Jahr zur Prüfung und Genehmigung vorzulegen ist“………… .

 



 

[1]   fL= Florenus und war die Bezeichnung der damaligen Währung in Gulden. Zum Vergleich: das Briefporto betrug damals 0,05 fl, ein Eimer Bier kostete 3,50 fl , eine Welser Zeitung kostete 0,04 fl. 1 fl im Jahre 1890 entspricht heute € 9,96 -  Quelle: Statistisches Zentralamt Wien.

 

Quelle: Max Krenner

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Am 28. Juni 1914 wurden der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gemahlin in Sarajewo / Serbien ermordet.

Vier Wochen später, am 28. Juli 1914 war die Kriegserklärung Österreichs an Serbien und in der Folge der 1. Weltkrieg. Viele Feuerwehrmänner mussten einrücken und bei Kriegsende am 18. November 1918 waren von unserer Mannschaft 6 Kameraden gefallen, 4 waren in Gefangenschaft und einer ist vermisst.

Für die Zeit während des 1. Weltkrieges finden sich in keinem der im Besitz der Feuerwehr befindlichen Bücher irgendwelche Aufschreibungen. Die letzten waren im Juli 1914 und die nächsten am 5. Jänner 1919. Der sehr rührige, seit 1909 gewählte Schrift- und Kassenführer, Ferdinand Fleschurz schrieb am Beginn des Jahres 1919 ins Kassabuch.


„War 4 Jahre im Krieg und kann es möglich sein, dass ein Irrtum von meiner Seite mir irgendwo unterlaufen ist.“

In dieser Zeit war Kommandant der Landwirt Josef Lettner, geb.1883, aus Radlach. Die Übernahme der Kommandantenstelle kann nicht genau festgestellt werden, sie dürfte in der Zwischenkriegszeit liegen und hat bis 04.07.1926 gedauert.

Die erste Generalversammlung nach dem Kriege war am 9. Feb.1919. Hier wurde beschlossen, dass mit der Wahl des Ausschusses noch zugewartet wird bis, alle Gefangenen zu Hause eingetroffen sind. Auch bei der nächsten Generalversammlung im Jänner 1920 wurde nochmals zugewartet, da der Wehrführer Stellvertreter H. Wörister noch nicht von der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt ist. Die erste Wahl nach dem Kriege war dann am 8. Jänner 1922.

Das Geld war knapp und trotzdem wurde viel geschaffen. Die Inflation war hoch. Von 1920 bis 1922 wurde nur mehr mit 10 Kronen gerechnet. Ein Vergleich zur Jetztzeit zeigt, dass 1920 die Kaufkraft von 10 K = 0,84€ und 1922 = 10 K nur mehr 0,01€ Wert hatten. 1923/24 war die Zeit der galoppierenden Inflation, es wurde mit 1000 Kronen = 0,30€ gerechnet. Erst 1925 kam der Altschilling und aus 10.000 Papierkronen wurde 1aS.

 

Spritze Niederlaab

Von 1919 bis 1923 hat sich viel ereignet:

So ist erwähnt, dass am 10. August 1919 die Errichtung des Löschzuges Niederlaab, mit einer Probe der neuen Spritze dortselbst" war. Als Löschzugführer fungierte Johann Moser, Stellv. war Matthias Hofmaier. In diesem Jahr wurden 111m Schläuche gekauft, a 12K. 1920 wurde eine Sammlung für den Ankauf weiterer Schläuche durchgeführt. Es kamen 2.652K zusammen. Die Schlauchrechnung im nächsten Jahr betrug 10.087K. Für die Hebung der Einnahmen wurde im Jänner 1922 ein Schlittenfahren und im Dezember ein Kathreintanz abgehalten. Der Gewinn war 18.600 bzw. 524.500 Kronen.

Im Tagebuch sind mit Datum 1. Juli 1923 drei Seiten Eintragungen dem 35 jährigen Gründungsfest gewidmet.  Erstmals scheint aber auch der Name Feuerwehr Mistelbach, gegründet am 23.4.1921 auf. Mistelbach wurde aber vorerst als Löschzug der Feuerwehr Buchkirchen geführt. Am 8. Jänner 1922 teilten sie mit, dass sie sich selbstständig machen werden und am 17.06.1923 war dann das Gründungsfest in Mistelbach, mit einer Beteiligung von 40 Mann der Fw. Buchkirchen .

Auch damals gab es schon ein „Spritzensterben“. So wurde am 25. März 1924 in der Generalversammlung mitgeteilt, dass die Spritze Grafing nur noch bedingt einsatzfähig ist. Es wurde beschlossen, eine Aktion einzuleiten mit dem Ziel, dass  Buchkirchen eine Motorspritze bekommt und Grafing die gegenwärtig in Buchkirchen stehende Spritze erhält.

1924 war das letzte Jahr, in welchem mit Kronen gerechnet wurde. Ab 1.1.1925 kam der Altschilling =  aS.  Wurden 1910 für das Spritzenschmieren jährlich 6K bezahlt, so waren es 1924 - 40.000K. Der Kassastand zum Jahresende war 5,876.000 Kronen.

1925 gab es wieder Neuwahlen. Bei der Wahl des Obmannes hoffte man auf „ein kirchliches Stündchen“, denn der schon 1923 zum Ehrenobmann gewählte Kommandant kandidierte nochmals. Obmann wurde wieder Josef Lettner aus Radlach, Schriftführer Johann Derfler, Holzwiesen und Kassier Johann Weis, Oberhochrenz.

Zu jener Zeit wurde immer wieder Theater gespielt. Daher wurde der Ankauf einer neuen Bühne, mit einer drittel Beteiligung durch den Gesangsverein, beschlossen.

Bei der Generalversammlung am 28. Februar 1926 mit 54 anwesenden Mitgliedern gibt es nur einen Punkt: „Ankauf einer Motorspritze“.

Wortwörtlich wird aus dem Protokollbuch zitiert:


“Die heutige Vollversammlung der FF  Buchkirchen beschließt mit allen ihr zum Gebot stehenden Mittel darnach zu trachten, in absehbarer kürzester Zeit zu einer Motorspritze zu gelangen und die heutige Spritze der Filiale Grafing zu übergeben. Zu diesem Zweck beschließt sie folgendes:

  • Die in der Filiale Grafing bestehende Kassa wird mit der Hauptkassa vereinigt.
  • Der Mitgliedsbeitrag pro Jahr und Mitglied ist 1 S – Vorstandsmitglieder 2 S
  • Die FF tritt an die Gemeinde heran, zu dem Kauf der Motorspritze eine große Unterstützung zu leisten.
  • Die FF sammelt unterstützende Mitglieder mit einem Jahresbeitrag von 2 S, zwecks Verbesserung des gesamten Lösch und Rettungswesen.

Der Vorstand und sämtliche Mitglieder werden ersucht möglichst eine große Werbetätigkeit zu entfalten.

Aber schon am 6. Mai 1926 war der Großbrand beim Gumair und Moslehner in Grafing. Die Feuerwehren  Buchkirchen, Scharten, Steinholz, Haiding, Mistelbach und Fritsch waren erschienen und im Einsatz. Noch im selben Monat, am 31. Mai 1926, kam es  zu einer erweiterten Ausschusssitzung, bei welcher über die zu diesem Einsatz  laut gewordenen Urteile diskutiert wurde.


zum Beispiel:

  • dass die Spritze Grafing nicht in Tätigkeit getreten ist,
  • dass der Zug Niederlaab nicht erschienen ist,
  • dass die FF  Buchkirchen eine Feierwehr und keine Feuerwehr ist,
  • dass man nicht einmal mit der jetzigen Handdruckspritze, geschweige mit einer Motorspritze umgehen könne, usw.

Die Feuerwehr Buchkirchen findet es sehr traurig, dass von der Bevölkerung, der FF so wenig Interesse entgegengebracht wird. Zu den Vorwürfen stellt die FF Buchkirchen fest:

  • dass sie für das Versagen der Spritze Grafing keine Verantwortung trägt, da vom Kommando aus der Gemeindevertretung mündlich und schriftlich mitgeteilt wurde, dass die Spritze im falle eines Brandes unbrauchbar sei.
  • dass sie für das Nichterscheinen der Filiale Niederlaab nicht verantwortlich ist, da diese telefonisch verständigt wurde, jedoch keine Pferde für den Transport der Spritze zu bekommen waren.

Um nicht weiter dem Gespött der Bevölkerung preisgegeben zu sein, fordert die Feuerwehr  Buchkirchen:

  • dass der Filiale Grafing eine brauchbare Spritze beigestellt wird,
  • dass die Gemeinde auf die Pferdebesitzer Einfluss nimmt, und jeder Pferdebesitzer, sowohl im Falle eines Brandes, wie auch im Falle einer Übung, seine Pferde der Feuerwehr zur Verfügung stellen muss,
  • dass die Bevölkerung der Gemeinde die FF gegen Verleumdungen im Schutze nimmt und die einzelnen Mitglieder der Feuerwehr vor dem Gespötte der müßigen Zuschauer bewahrt;

Sollte die Gemeindevertretung  Buchkirchen die berechtigten Forderungen nicht erfüllen, so sind die Unterfertigten nicht mehr in der Lage ihre Stellung im Verein weiter zu behalten und stellen dann den Verein der Gemeinde zur Verfügung.Das Kommando der Feuerwehr bittet bis 14. Juni dieses Jahres, an welchem Tag die nächste Ausschusssitzung der FF stattfindet, ihr den Bescheid der Gemeinde zukommen zu lassen.

Am 14.Juni 1926 war dann die Ausschusssitzung der Feuerwehr. Diese gab sich mit der Antwort von der Gemeinde nicht zufrieden und sämtliche Mitglieder legten ihre Funktionen mit sofortiger Wirkung zurück. Für 4. Juli 1926 wurde sodann eine außerordentliche Wahlversammlung einberufen. Anwesend waren 47 Mitglieder.

Bei dieser mit Stimmzettel durchgeführten Wahl wurde nach 2 stündiger Wahldauer Karl Bauer als neuer Obmann gewählt. Die Herren Johann Weis und Johann Derfler wurden als Kassier bzw. als Schriftführer bestätigt.

Als am 2. Jänner 1927 der Großbrand beim „Almer in Weiher“ war, sind 7 Feuerwehren erschienen, es war auch die Spritze Niederlaab ausgerückt. Da bei der Spritzenmannschaft immer Mangel an Einsatzkräften war, wurden auch hier durch die Gendarmerie müßige Zuschauer zum Pumpen verpflichtet.

Motorspritze Bj. 1926

Im April 1927 waren bei der Generalversammlung auch Abgeordnete der Gemeinde anwesend und beantworteten befriedigend einige finanzielle Fragen. Es wurde beschlossen, dass eine Motorspritze um 5.000 Schilling angekauft werden soll. Im Juli scheinen Ausgaben für den Motorwagen in der Höhe von 1041 Schilling und für die Spritze 2855 Schilling auf. Bereits am 21. August 1927 war die Motorspritzenübernahme verbunden mit einer Übung. Die Handdruckspritze kam nach Grafing. Schon beim nächsten Brand, am 19.10.1927 in der Windflach waren 3 Spritzen erschienen. Im Einsatz war jedoch nur die Motorspritze Buchkirchen. 1927 wurde auch die Zuständigkeit der Löschzüge Buchkirchen, Grafing und Niederlaab für die Ortschaften festgelegt. Auch mit der FF Mistelbach gab es diesbezüglich eine Festlegung, welche im wesentlichen mit der heutigen (2013) noch gleich ist. Von Mistelbach werden betreut: Wolfsgrub, Öhnerhäuser, Elend, Ottenham, Hupfau, Unterholz, Oberprisching und Haberfelden.

In den Jahren 1928 und 1929 gibt es nicht viel zu berichten. 2 mal pro Jahr wurde Theater gespielt um etwas Geld zu verdienen. Die Motorspritze wurde in Raten bezahlt und hiezu auch ein Darlehen von 1500S aufgenommen. Das uns im Nachlass derzeit zur Verfügung stehende Kassabuch endet mit dem Rechnungsabschluss 1929 und weist einen Schuldenstand von 572 Schilling auf.

Schon seit der Gründung gab und gibt es immer Ein und Austritte, als auch Überstellungen bei der Feuerwehr. Die werden im Feuerwehrpass dokumentiert. Hierzu ein Beispiel aus 1927:

Der Name Obermair ist bei der Feuerwehr bis heute, bereits in der vierten Generation erhalten. Der oben angeführte war von 1927 bis zu seinem Tode 1980 Mitglied. Der erste Sohn Franz, geb.1934 ist seit 1953 bei der Feuerwehr, dessen Sohn Franz jun. seit 1979. Der zweite Sohn vom Erstmitglied namens Johann war von 1968 bis 1994† dabei. Dessen Sohn Walter ist seit 1985 bei der Feuerwehr. Der Sohn von Walter, Maxi, ist seit 2011 im Aktivstand.

 

Quelle: Max Krenner

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Am Anfang des Krieges wurden Maschinisten vom Wehrdienst noch freigestellt - „ UK“(unabkömmlich) hieß es damals. Kirchenglocken dürfen bis 6 Minuten für den Gottesdienst geläutet werden, sonst sind sie für das Notsignal reserviert; als die Glocken abmontiert und eingeschmolzen waren, tat das Feuerwehrhorn wieder gute Dienste.

Der Personalmangel erforderte die Aufnahme von jungen Männern aus der Hitlerjugend, daher HJ- Feuerwehr genannt. Kaum waren die Jugendlichen ausgebildet, mussten sie zum Arbeitsdienst und dann zur Wehrmacht einrücken. Bekannt ist, dass in  Buchkirchen 8 Jugendliche zur HJ-Feuerwehr verpflichtet wurden. Zwei dieser Kameraden sind heute noch im Reservestand der Feuerwehr. Auch alle ehemaligen, älteren Reserve- Kameraden wurden wieder zum Dienst verpflichtet.

Viele Feuerwehrmänner fanden auf den Schlachtfeldern den Tod. Aus unserer Feuerwehr wurden während des Krieges 12 Männer als gefallen und ebenfalls 12 Männer als vermisst gemeldet.

Ende 1940 wurden die neuen Helme und die Seitenwaffen angekauft und 1942 wurde bei der Firma Rosenbauer ein Feuerwehrfahrzeug mit Anhänger und Tragkraftspritze bestellt. Wegen des Krieges kam es jedoch nicht mehr zur Auslieferung.

Bei weiter entfernt liegenden Bränden, so auch nach den Bombenangriffen auf Wels, wurde das Gerät der Feuerwehr auf den Kleinlastkraftwagen der Firma Schuh verladen und ausgefahren. Mit der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 ist der Krieg endgültig vorbei. Nur Not und Elend hat der unsinnige Krieg hinterlassen.

In Österreich wurde unter Dr. Karl Renner die Zweite Republik proklamiert und die Feuerwehren konnten mit den alten Gesetzen einen Wiederaufbau beginnen. Man bemühte sich um Wehrmachtsfahrzeuge, Tragkraftspritzen  und um Sirenen. Obwohl bis 1948 keine Protokolle aufliegen, kann aus der Niederschrift vom 20.5.1949, über die 1. Generalversammlung nach dem Kriege, einiges entnommen werden. Bürgermeister war zu dieser Zeit Dr. Ender, Bez.Fw. Kdt. Karl Lenzeder aus Lambach und Abschn.Kdt. Josef  Zeilmair aus Wels. Bei der Wahl wurde der bisherige Kdt. Ludwig Stauber bestätigt, Schriftführer und Kassier wurde der Lehrer Walter Deßl.

Feuerwehrhaus Buchkirchen 1948 - 1985

Im Frühjahr 1948 wurde ein neues Feuerwehrhaus gebaut und im Spätherbst bezogen. Die linke Garage, heute G 1, war für die Feuerwehr. Darin war noch eine Waschküche für die Bewohner des Walchhauses und des Fw.Hauses eingebaut. In der G 2 stand der Postautobus für die Linie nach Wels. Im Obergeschoß waren Wohnräume. Zwei Zimmer für die Zeugwartwohnung, ein Zimmer für den Postautobuslenker und das Zimmer oberhalb der G 1 war Probelokal für den Musikverein. Neu war auch, dass am Dach eine Sirene montiert wurde.

Bereits 1946 wurde das Fahrgestell eines Wehrmachtsfahrzeuges der Type Steyr 1500 Afrika an die Gemeinde zugeteilt. Nur durch die Bereitstellung von 3,66 Festmeter Eschenholz konnte 1948 das Fahrzeug durch die Firma Rosenbauer aufgebaut werden. Es wurde am 18.12.1948 ausgeliefert. Aber schon bei der Überstellung von Linz nach Buchkirchen kamen bei dem luftgekühlten Motor Mängel zu Tage. Nur durch die oftmaligen,

LLF Steyr A-Typ

nächtelangen Instandsetzungen durch den damaligen Zeugwart Plankenauer und unter der uneigennützigen Mithilfe des Fiat Werkstättenbesitzers Pichler aus Wels, konnte immer wieder der Motor bis zur Auslieferung des ersten TLF Mercedes 710 hinübergerettet werden.

Das Fahrzeug wurde mit der bereits früher gekauften TS RW 80 ausgerüstet und in der G 1 eingestellt. Die bisherige TS 8 kam nach Grafing. Dort war bis 1961 noch ein zweiachsiger Handdruckspritzenwagen stationiert.

Das Haus und das Feuerwehrauto wurden dann  am 10.7.1949 im Rahmen eines  sechzigjährigen Gründungsfestes eingeweiht. Bei diesem Fest konnten 8.049 Schilling eingenommen werden. Jedoch die Gesamtjahresausgaben in diesem Jahr waren mit 9.525 Schilling auch dementsprechend hoch.

 

 

 

Quelle: Max Krenner

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